Bariga und Rosaseele
Bariga ist eine Mischung zwischen einem kleinen Vogel, und einem kleinen Menschenmädchen. Rosaseele ist eine Mischung zwischen einem kleinen Bären, und einem kleinen Menschenjungen.
Sie lernten sich kennen an einem großen wilden Fluss zwischen der Wüste und dem Dschungel.
Bariga, das Vogelmädchen, flog dereinst hinaus aus den Wäldern, über das Gebiet, durch das der Fluss fließt, ein großes Stück hinein in die Wüste. Die Wüste besteht aus riesigen Sandebenen, aber auch sehr hohen Bergen, die durch die Wüstensonne kahl und leer erscheinen.
Bariga war einfach nur neugierig darauf, wie es jenseits ihrer Wälder, und jenseits ihres großen Flusses aussieht. Nachdem das Vogelmädchen seine Neugier gestillt hatte, flog sie zurück und sah, als sie über den großen Fluss flog, unten, direkt am Ufer, einen kleinen Jungen, der aussah wie ein kleiner Bär. Es war Rosaseele, der sich am Ufer des riesigen Flusses abkühlte und sich wusch.
Bariga flog zu ihm hinunter, ohne dass Rosaseele sie bemerken konnte. Rosaseele planschte und wusch sich. Bis zum Nachmittag saß Bariga in der Nähe, in einem großen Busch versteckt, und beobachtete den Bärjungen. Sie beschloß zu ihm rüberzufliegen, ihn anzusprechen, und sich ihm vorzustellen. Dieser sah sie und erschrak ein wenig und sagte: „Du bist doch Bariga, das Vogelmädchen aus dem riesigen Dschungel weit im Süden. „Ja“, sprach Bariga, „So ist es.“ „Aber woher kennst du mich?“, fragte sie. „Es gab vor vielen Jahren einen besonders heißen und trockenen Sommer, der eine riesige Fatamorgana aus der Wüste, bis hin zum Fluss auslöste, und so sah ich dich in der Spiegelung dieser Fatamorgana, bis weit in den Süden des Dschungels, in deinem Dorf, wo du mit deinen Vogelkindern lebst.“ So antwortete Rosaseele Bariga. „Das hat mir gefallen.“, sprach Rosaseele. „Wir sind so viele im Dschungel, am Fluss, und in der Wüste, sodaß ich mich sehr freue dich hier zu sehen. „Wie ist dein Name?“, fragte Bariga. „Ich bin Rosaseele, und lebe weit den Fluss hinauf, in den Höhlen des Rosagebirges gen Osten von hier.“, sagte er.
Und so sprachen sie miteinander und erzählten einander viele wahre Begebenheiten, und Geschichten aus ihrem Leben.
Es wurde Nacht, und der Sternenhimmel war klar und ruhig. Bariga nahm Rosaseeles Hand und küsste ihn. Er umarmte sie. Bald schliefen sie ein, eng umschlungen.
Der nächste Morgen leuchtete als wunderschönes Morgenrot in dem sich Bariga und Rosaseele in Liebe entdeckten.
(Text von Jürgen Nöding, vom 07.08.2025)
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